Sich aushalten, es braucht Mut, sich nicht zu entkommen. “Trauma”, sagte Franz Ruppert und zuckte mit den Schultern. Gabor Maté beschreibt diese Szene in einem Restaurant in Oslo, das nicht mehr an den Ort der Reflexion erinnerte, den Henrik Ibsen dort einst schätzte, sondern an einen lärmenden Ort der Selbstflucht. Popmusik, Bildschirme, Stimmengewirr. Überforderung als Standard. Wer das Jetzt nicht aushält, betäubt es, mit Ablenkung, Leistung, Zerstreuung, endloser Selbstbeschäftigung. Wir sind eine Gesellschaft, die sich nicht mehr spürt, weil sie sich nicht mehr aushält.