26. Januar 2025

Sicherer Stehen und Gehen im Schnee – Die Feldenkrais-Methode und die Erfahrung von John M. Hull

Für viele Menschen ist das Stehen und Gehen im Schnee eine alltägliche Herausforderung. Es kann glitschig, rutschig und anstrengend sein. Doch für Menschen mit einer visuellen Beeinträchtigung wie John M. Hull, der in seinem Werk “Im Dunkeln sehen” (1992) von seinen Schwierigkeiten als Erblindeter im Schnee spricht, wird diese Herausforderung zu einem viel komplexeren Erlebnis. Schnee ist für Hull nicht einfach ein glattes oder rutschiges Hindernis. Er beschreibt es als “den Nebel eines Blinden”, der die Orientierung völlig unmöglich macht. Die Texturen des Bodens, die den Sehenden als Wegweiser dienen, sind für ihn nicht mehr zugänglich, und das Entfernen von vertrauten Markierungen wie Bordsteinkanten und Wegabschnitten im Schnee lässt ihn unsicher werden. Doch was Hull vor allem betont, ist nicht das Problem des Rutschens, vielmehr ist es die Schwierigkeit, sich in einem Raum ohne visuelle Referenzen sicher zu bewegen. In solchen Momenten wird der Körper selbst zum zentralen Sinnesorgan.

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20. Januar 2025

Die Kraft der Augen und Stimmen – John M. Hull und die Polyvagal-Theorie

Hast du je darüber nachgedacht, was deine Augen und deine Stimme über dich verraten? John M. Hull, der in seinem Werk “Im Dunkeln sehen” (1992) eindrucksvoll seine Erfahrungen als Blinder beschreibt, gibt uns tiefe Einblicke in die Welt jenseits des Sehens. Diese Erfahrungen lassen sich auf faszinierende Weise mit der Polyvagal-Theorie verbinden, einer Theorie, die erklärt, wie unser Nervensystem Kommunikation und Sicherheit steuert. In diesem Artikel tauchen wir gemeinsam ein, um zu verstehen, wie Augen und Stimme nicht nur Ausdruck unserer Gefühle, sondern auch Schlüssel zur Verbindung mit anderen sind.

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1. Januar 2025

Berühren und berührt werden – Zwischen Alltag, Therapie und Transzendenz

Technologische Entwicklungen verändern immer mehr unser Alltagsleben. Soziale Aktivitäten finden zunehmend in sozialen Netzwerken statt. Das digitale Zeitalter ist mittlerweile in den Köpfen der Menschen, sowie der öffentlichen Wahrnehmung eingegangen. Können wir daher von einer berührungslosen Gesellschaft sprechen, so wie das gleichnamige Buch von Elisabeth von Thadden lautet (2018)? Oder anders gefragt, ist Berührung nur körperlich haptisch und neben dem gibt es nichts weiteres? Ich denke nicht. 

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20. November 2024

Innere Abrüstung und der Dalai Lama

Am 11. September 2017 erschien ein Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ein Gespräch mit dem Dalai Lama zur inneren Abrüstung. Wir brauchen eine Erziehung des Herzens, gerade in Krisenzeiten, lautet es in der Überschrift. Es scheint gar nicht aufzuhören mit den Krisen, global, lokal aber auch individuell. Wir haben also die Wahl, steht hier geschrieben, wie wir mit unserer Zeit umgehen, konstruktiv oder destruktiv, friedlich oder noch konfliktreicher (Spitz, 2017). Die Lösung kommt über eine positive innere Haltung. Da werde ich zumindest sehr neugierig. Ich frage mich dann, und wie kommt ein Mensch nun dort hin?

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8. November 2024

Reframing bei PEP

Bei der Methode PEP (Prozess- und embodimentfokussierte Psychologie) nach Bohne arbeiten wir sehr oft mit Reframing. Oh mein Gott, diese Anglizismen. Was für ein Ding? Halt halt halt, es ist gar nicht so kompliziert. Ganz einfach ausgedrückt, bedeutet Reframing etwas mit einer anderen Brille anzusehen. Vielleicht ist die Brille gelb, lila oder schwarz. Ein anderes Bild wäre das Artikelbild. Wir schauen etwas durch einen neuen Rahmen an und vielleicht ändert sich dadurch alles. Alles? Ja, eventuell alles.

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5. November 2024

Über Zweifel, Flow, den Körper und Selbstorganisation

Als ich mit 24 mein Abitur nachholte, dachte ich sehr oft über einen gewissen Satz nach. Er wurde einer meiner Lieblingsaphorismen. Ich erinnere mich an ein damals geführtes Gespräch, in dem dieser Aphorismus auftauchte.

Learn out of the past, be in the now, build for the future!

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23. Oktober 2024

Somatische Marker und Beziehungsglück

Hi du, kennst du somatische Marker? Ja! Toll!!! Nein, das können wir ändern. In diesem Artikel möchte ich auf die Hypothese der Somatischen Marker in Anlehnung an ein weiteres Buch von Maja Storch eingehen. Vor langer langer Zeit wurde ich durch das Buch “Embodiment” auf Maja Storch aufmerksam. Das war im Jahr 2010. Seitdem las ich mehrere Bücher von ihr und bin absolut begeistert von ihrer sehr verständlichen und bildhaften Sprache.

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21. Oktober 2024

Nein sagen und Bedürfnisse kommunizieren

Grenzen, ein spannendes Thema. Ein Dauerthema? Ich hoffe doch mal nicht. Oder vielleicht doch? Immer wieder in unserem Leben stoßen wir an Grenzen. Unsere eigenen oder die anderer. Wir kommen ins Büro und öffnen das Fenster, jemand fühlt sich plötzlich angegriffen und reagiert mit unliebsamen Kommentaren. Wir bewegen uns in der Innenstadt und jemand schneidet uns mit dem Fahrrad. Wir fallen vielleicht fast dabei hin. Der Fahrradfahrer fährt einfach weiter. Vielleicht gibt es aber auch Menschen in deinem Leben, die dich regelrecht anzapfen, wie emotionale Vampire. Und du? Du tust dir schwer dich gegenüber diesen Menschen abzugrenzen, ein klares Nein auszusprechen, bzw. deine Bedürfnisse in diesem Moment zu kommunizieren. Steigen wir beim letzten Beispiel mal ein wenig mehr ein.

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25. September 2024

Polyvagales Feldenkrais für eine starke Mitte

Wenn du etwas schweres vom Boden aufhebst, wirst du wahrscheinlich feststellen, dass es wichtig ist, wie du dies tust. Dies ist nicht nur bei schweren Dingen der Fall, sondern auch bei leichten Dingen, wie z.B. einen Bleistift. Vielleicht spürst du einen gewissen Schmerz oder eine Verspannung, oder vielleicht fühlst du dich einfach nicht gut dabei. Womit kann das zu tun haben?

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16. Juli 2024

Gähn doch mal

Wenn ich zu Dir sage, jetzt gähne doch mal, was denkst du dann? Wenn du in der Öffentlichkeit bist und gähnen musst, hältst du deine Hand vor dem Mund? Mit offenen Mund zu gähnen, zählt laut laut soziokulturellen Regeln zu den Verhaltensweisen, die als unhöflich abgestempelt werden. So schreibt Provine (1986), es ist langsam an der Zeit den Glaubenssatz, Gähnen sei ein Zeichen von Langeweile, ad acta zu legen. Denn Gähnen halt viel mehr zu bieten, als wir zu denken vermögen. Gähnen steckt ja auch an. Sind sich die, die sich da dann angähnen, sympathischer? Hmm, höchstwahrscheinlich. Wir gähnen aus unterschiedlichen Gründen. Was auch immer der Grund ist. Heute soll es darum gehen, dem Gähnen eine besondere Stellung in unserem Leben einzuräumen. Vielleicht bringt dich dieser Artikel ja zum Gähnen. Falls ja, Glückwunsch, alles richtig gemacht. Falls nein, gähn doch mal.

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