6. Juli 2024

Bindungsstil und chronischer Schmerz

Gibt es eigentlich einen Zusammenhang zwischen Bindung und Schmerz, zwischen Bindungsverhalten und Schmerzwahrnehmung? Dies wurde in einer Übersichtsarbeit (Pfeifer et al., 2016) untersucht. In Kürze lässt sich folgendes sagen. Ein unsicherer Bindungsstil geht mit einer erhöhten Wahrnehmung von Bedrohung einher, was Angst erzeugt. Diese Angst erzeugt Stress. Stress verstärkt die Schmerzwahrnehmung. Dies führt zu noch mehr Angst und somit zu noch mehr Stress und somit zu noch mehr Schmerz. Das Bindungsmuster sowie das daraus resultierende Bindungsverhalten haben in der Tat Einfluss, insbesondere auf chronische Schmerzen.

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17. Juni 2024

Morgensteifigkeit und Pandikulation

Kennst du das Gefühl, du wachst morgens auf und fühlst dich steif? Es muss nicht einmal die nächtliche Ruhephase sein, sondern es kann auch eine längere Pause am Tag sein. Die Gelenke melden sich, es wirkt alles nicht mehr so geschmeidig, nicht mehr so geschmiert. Im Laufe des Tages jedoch ändert sich dieser Zustand. Der Lauf zur U-Bahn oder einfach schon das morgendliche Prozedere in der Küche und im Badezimmer und siehe da, die anfängliche Steifheit ist wieder weg. Und nun? Kommt sie wieder oder bleibt sie fern?

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17. Juni 2024

Pain Reprocessing Therapy

Chronische Schmerzen sind unheilbar. Davon geht man aus. Stop! Davon ging man aus. Alan Gordon, Howard Schubiner und Alon Ziv sehen dies ein wenig anders. Häufig versagen medizinische Behandlungen bei chronischen Schmerzzuständen. Alan Gordon (2022), Psychotherapeut und Gründer des Pain Psychology Center in Los Angeles, hat dazu ein sehr interessantes Buch geschrieben. In diesem Buch stellt er die Pain Reprocessing Therapy (PRT) dar. Eine Therapieform gegen chronische Schmerzen. Darum soll es in diesem Artikel gehen.

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3. Juni 2024

Dopamin-Fasten

Dopamin-Fasten, derzeit ist dieser Begriff nicht nur von ein paar Auserwählten in Benutzung. Nicht zu wenig kursiert der Begriff gerade in den Medien. Ich muss gerade schmunzeln, gerade da, in den Medien, den sozialen Medien, welche ja auch im Dopamin-Fasten inbegriffen sind. Konkret heißt es, auf alles verzichten, was Spaß macht. Das müsste man noch ein wenig korrigieren. Manche Dinge machen Spaß, manche aber auch nur vordergründig. Vordergründig ok, hintergründig und langfristig eher nachteilig. Jetzt ist es so, wenn man über Dopamin spricht, könnte man im gleichem Atemzug auch über Sucht sprechen. 2021 ist dazu ein sehr interessantes Buch herausgekommen von Anna Lembke, Professorin, Psychiaterin und Spezialistin für Suchtmechanismen. Ich habe es mit großen Interesse verschlungen und möchte hier, wenn möglich, einen kurzen Abriss dazu geben. Ich schreibe diesen Artikel mit Fragen und Antworten.

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2. Juni 2024

Schmerz und Evolution

Von „Ich will nie wieder Schmerzen haben“ über „Ich möchte Schmerzen reduzieren“ hin zu „Ich möchte Schmerzen regulieren“ scheint es eine Steigerung zu geben. Der erste Satz gleicht einem Absolutismus, das eigene Leben solle bloß ohne jegliche Beeinträchtigung im Sinne von Schmerz ablaufen. Der zweite Satz stellt schon eine Verfeinerung dar, in dem sich die Person mit einer Reduktion zufrieden gibt. Gratulation. Noch besser wäre natürlich der dritte Satz. Die Reduktion wird mit einer Regulation ersetzt, was soviel bedeutet wie, es sind Schmerzen vorhanden, doch die Person hat die notwendigen Skills, diesen zu regulieren. Im besten Falle hilft die Regulation dabei, den Schmerz so weit zu reduzieren, dass er nicht mehr wahrnehmbar ist. Ein Hoch auf die Wahrnehmungsschwelle. Doch ist dies immer hilfreich?

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18. Mai 2024

Schmerzen und Wahrnehmung

Kennst du Aussagen wie, “Kein Arzt kann mir die Ursache für den Schmerz nennen”, oder “jetzt war ich schon beim Neurologen, beim Orthopäden, bei verschiedenen Fachärzten, aber nichts tut sich”? Menschen beschreiten Wege, manchmal sind es sehr lange Wege, manchmal sind es auch Umwege. Am Ende des Tages bleiben es Wege. Die Frage, die ich mir dabei immer stelle ist: was bleibt? Im Sinne von, gibt es irgendetwas, sei es auch noch so winzig, dass den entscheidenden Unterschied gemacht hat. Den Unterschied hinsichtlich weniger Schmerz, mehr Lebensqualität und mehr Verbindung zu sich.

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15. Mai 2024

Bodyscan gegen Stress und Schmerz

Schon mal einen Bodyscan gemacht? Was ist denn das? Der Bodyscan ist eine Achtsamkeitsübung aus dem MBSR (MBSR = mindful based stress reduction) von Jon Kabat-Zinn. Die Achtsamkeit besteht in dieser Übung gegenüber dem eigenen Körper. Den Körper scannend, bewegst du deine Aufmerksamkeit von Körperregion zu Körperregion. Für den Fall, dass du etwas spezielles wahrnimmst, versuche das Ganze nicht zu bewerten. Im Buddhismus sprechen wir von einer Beobachterhaltung, d.h. achtsam im Hier und Jetzt wahrnehmen ohne festzuhalten. Festzuhalten, an was denn? Na ja, da wäre der Schmerz, die Spannung, das Unwohlsein, etc. Ich gebe Dir mal sechs Gründe für den Bodyscan, welche aufeinander aufbauen.

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