15. Mai 2025

Sich spüren, sich aushalten

Sich aushalten, es braucht Mut, sich nicht zu entkommen. “Trauma”, sagte Franz Ruppert und zuckte mit den Schultern. Gabor Maté beschreibt diese Szene in einem Restaurant in Oslo, das nicht mehr an den Ort der Reflexion erinnerte, den Henrik Ibsen dort einst schätzte, sondern an einen lärmenden Ort der Selbstflucht. Popmusik, Bildschirme, Stimmengewirr. Überforderung als Standard. Wer das Jetzt nicht aushält, betäubt es, mit Ablenkung, Leistung, Zerstreuung, endloser Selbstbeschäftigung. Wir sind eine Gesellschaft, die sich nicht mehr spürt, weil sie sich nicht mehr aushält.

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12. Mai 2025

Die heilsame Kraft der Stille

Stille – das klingt für viele nach Rückzug, Leere oder gar Einsamkeit. Doch gerade in einer Welt voller Reize, Lärm und Informationsüberflutung kann Stille zur Quelle von Regeneration, Klarheit und tiefer Verbundenheit werden. Die aktuelle Studie “The restorative effects of silence: A scoping review”, veröffentlicht in Nature Mental Health, untermauert dies mit beeindruckender wissenschaftlicher Evidenz. Und sie führt uns zu einer neuen Haltung gegenüber der Stille, wie ich sie auch in meinem Artikel “Nicht Flucht, sondern Einsamkeit annehmen” beschreibe.

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6. Mai 2025

Die Kraft der Stille: Warum eine regelmäßige Siesta nicht nur für das Herz gut ist

In einer Welt, die ständig in Bewegung ist und voller Lärm steckt, verlieren wir oft die Verbindung zu einem kostbaren Gut: der Stille. Egal ob der Alltagslärm einer Großstadt, das Gewusel von Kindern zu Hause oder die Dauerbeschallung im Büro – all das sorgt nicht nur für Stress, sondern kann auch unserer Gesundheit schaden. Studien zeigen, dass dauerhafte Lärmbelastung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Burn-out erhöht. Kein Wunder, dass unser Körper nach Ruhe schreit. Eine kraftvolle und einfache Methode, um dem entgegenzuwirken? Der Mittagsschlaf, die sogenannte Siesta.

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1. Mai 2025

Stille – Rückkehr zu uns selbst

In einer Welt, die sich unaufhörlich dreht, in der Geschwindigkeit und ständige Erreichbarkeit zur Norm geworden sind, ist Stille zu einem seltenen, beinahe exotischen Gut geworden. Sie ist nicht mehr selbstverständlich – weder im Außen noch im Innen. Dabei ist sie kein Mangel, kein Vakuum, sondern eine Quelle. Eine Einladung, uns selbst zu begegnen, aus der Reizüberflutung auszusteigen und zurückzukehren zu dem, was uns wirklich nährt. Stille ist kein Nichts. Stille ist ein Möglichkeitsraum. Und wer sich traut, ihr zu lauschen, wird schnell merken, sie spricht leise, aber klar.

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21. April 2025

Langeweile und der Weg zu mehr Lebendigkeit – Eine neue Perspektive

Willkommen auf deinem Weg zu mehr Lebendigkeit. Fühl dich eingeladen, den Zusammenhang zwischen Langeweile und deiner inneren Kraft zu erkunden. Gemeinsam können wir Ruhe, Klarheit und Verbindung finden – auch in Momenten der Stille und des Stillstands.

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17. November 2024

Feldenkrais und die Skinner Releasing Technik

Es dürfte ungefähr Sommer 2015 gewesen sein. Ich nahm an einer Tanz-Klasse teil bei Lily Kiara und Julie Nathanielsz. Die Technik heißt “Skinner Releasing Technique” nach Joan Skinner. Es ist schon irgendwie interessant. Ich sehe gewisse Parallelen zu Moshé Feldenkrais. Joan Skinner hatte auch eine Verletzung und zwar in der Wirbelsäule, welche fast ihre Tanzkarriere beendete. Sie ging zu Judy Leibowitz, eine Lehrerin der Alexander Technik und lernte, ihren Rücken anders zu gebrauchen. Dieses Lernen half ihr, weiter auf ihrem Weg zu bleiben, keinen Verletzungen mehr zu begegnen und ihren Ansatz zu unterrichten.

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11. Oktober 2024

Nicht Flucht, sondern Einsamkeit annehmen

Wir können vor ganz vielen Dingen fliehen, vor dem Regen, vor einer Spinne, vor einem Angriff, vor einer einsamen Insel, vor uns selbst. Stop! Das letzte hörte sich nicht wirklich so gut an. Können wir wirklich vor uns fliehen? Wie würde das aussehen, außer das wir in eine extreme Geschäftigkeit verfallen. Blaise Pascal sagte dazu folgendes:

“Alles Unglück der Menschen kommt davon her, daß sie nicht verstehn, sich ruhig in einer Stube zu halten.” (Kagge, 2018, S. 44)

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6. Oktober 2024

Spirituelle Gelassenheit

Wenn ich morgens oder abends Spazieren gehe, genieße ich die Stille der Natur. Es wirkt unglaublich entschleunigend in einer sich beschleunigten Welt. Diese Stille gibt mir Raum und lässt mich über alltägliche Dinge nachsinnen, z.B. welche Einstellungen ich beim Verfolgen alltäglicher Dinge und auch langfristiger Dinge habe. Ist da immer noch eine Art Gedanke vorhanden, der mit Maximierung zu tun hat oder ist es eher so etwas, wie ein Akzeptieren der Dinge, so wie sie sind. Der beste Mensch zu werden, der ich sein kann, gleicht für mich auch einer Maximierung und erzeugt sehr viel Stress. 

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24. September 2024

Natur als ästhetische Ressource

Kennst du die Aussage, “denk doch einfach positiv und alles ist in Ordnung”? Wahrscheinlich, oder? Die Aussage hinkt natürlich. Ich denke darüber braucht es eigentlich gar nicht viele Worte, denn manchmal ist die Lage nun mal nicht positiv. Manchmal ist sie einfach nur schlecht und das ist vollkommen in Ordnung. Die Frage ist, was du daraus machst. Punkt! Wenn du mehr über eine Kritik der positiven Psychologie lesen möchtest, lese gerne den Artikel von Llewellyn van Zyl, einem Professor der Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität in Eindhoven (van Zyl et al., 2023). In der Tat kann dieses positive Denken auch Schaden anrichten. Darauf geht dieser Artikel auch ein. Sehr lesenswert! So schreibt auch Wilhelm Schmid: “Der Versuch, um jeden Preis in allem das Positive zu sehen und ein positiver Mensch zu sein, als sei nur ein solcher wertvoll, führt zu einer sinnlosen Verausgabung von Kräften.” (Schmid, 2016, S. 48 f.)

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12. Mai 2024

Feldenkrais, Tao und der Moment

“Für das innere Wachstum kennt ein Krieger des Lichts eine höchst wirksame Übung: er achtet auf Dinge, die er automatisch tut (..) Damit befreit er sich von Spannungen und lässt seine Intuition freier arbeiten, ohne von seinen Ängsten und Wünschen beeinflusst zu werden. Bestimmt Probleme, die ihm unlösbar vorkamen, finden eine Lösung, bestimmte Schmerzen, die er für unbesiegbar hielt, verschwinden plötzlich.” Paul Coelho (Grabher, 2016)

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