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Bifokales Verarbeiten durch Akupunkturpunkt-Klopfen bei Flugangst

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Emotionen wie Angst und Ekel sind tief in unserem Gehirn verankert und können unser Verhalten erheblich beeinflussen. Die Regulation dieser Emotionen ist entscheidend für unser psychisches Wohlbefinden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie untersuchte eine neuartige Methode zur Emotionsregulation: das bifokale Verarbeiten durch Akupunkturpunkt-Klopfen, insbesondere bei Personen mit Flugangst. Spannend oder? Was haben die da herausgefunden?

Der Hintergrund der Studie

Flugangst betrifft viele Menschen und kann zu erheblichen Einschränkungen führen. Was wird dagegen unternommen? Traditionelle Therapieansätze wie kognitive Verhaltenstherapie sind wirksam, jedoch suchen Forscher kontinuierlich nach ergänzenden Methoden, um die Behandlung zu optimieren. Hier kommen wir zu PEP. Das Akupunkturpunkt-Klopfen, auch bekannt als "Tapping", kombiniert Elemente der traditionellen chinesischen Medizin mit modernen psychologischen Techniken und hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen.

Was wurde gemacht?

Die Studie umfasste 20 Teilnehmer mit diagnostizierter Flugangst. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt eine Sitzung mit bifokalem Verarbeiten durch Akupunkturpunkt-Klopfen, die andere Gruppe diente als Kontrollgruppe ohne Intervention.

Vor und nach der Sitzung wurden funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)-Scans durchgeführt, um neuronale Veränderungen zu messen. Zudem bewerteten die Teilnehmer ihre Angstintensität auf einer standardisierten Skala.

Was kam heraus?

Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen:

  • Es kam zu Neuronalen Veränderungen. In der Interventionsgruppe wurde eine verringerte Aktivität in der Amygdala festgestellt, einem Hirnareal, das für die Verarbeitung von Angst verantwortlich ist. Zudem zeigte sich eine erhöhte Aktivität im präfrontalen Cortex, der mit der Emotionsregulation und kognitiven Kontrolle assoziiert wird.
  • Und es gab eine Verminderung der Subjektiven Angstbewertung. Die Teilnehmer der Interventionsgruppe berichteten über eine deutliche Reduktion ihrer Flugangst nach der Sitzung, während in der Kontrollgruppe keine signifikanten Veränderungen beobachtet wurden.

Diskussion

Die Studie liefert Hinweise darauf, dass das bifokale Verarbeiten durch Akupunkturpunkt-Klopfen eine effektive Methode zur Reduktion von Flugangst sein könnte. Die Kombination aus sensorischer Stimulation (Klopfen) und fokussierter Aufmerksamkeit scheint neuronale Netzwerke zu modulieren, die an der Emotionsverarbeitung beteiligt sind. Diese Ergebnisse stimmen mit früheren Studien überein, die die Wirksamkeit von Klopftechniken bei der Behandlung von Angststörungen untersuchten.

Fazit

Das bifokale Verarbeiten durch Akupunkturpunkt-Klopfen stellt einen vielversprechenden Ansatz in der Emotionsregulation dar, insbesondere bei spezifischen Phobien wie Flugangst. Für diejenigen, die unter Flugangst leiden, könnte das Erlernen und Anwenden von Klopftechniken eine ergänzende Strategie sein, um Ängste zu mindern und das Reisen angenehmer zu gestalten. Es ist jedoch ratsam, solche Techniken unter Anleitung von geschulten Therapeuten bzw. Pepologen, auszuprobieren, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Literatur:

  • Wittfoth, D., Beise, J., Manuel, J., Bohne, M., & Wittfoth, M. (2022). Bifocal emotion regulation through acupoint tapping in fear of flying. NeuroImage. Clinical, 34, 102996. https://doi.org/10.1016/j.nicl.2022.102996

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