31. Oktober 2024

In Verbindung sein: Angst – Sinn – Berührung

Byung-Chul Han schreibt gleich zu Beginn in seinem neuen Buch, “die Angst geht um wie ein Gespenst” (Han, 2024). Wir sind konfrontiert mit apokalyptischen Szenarien. Es scheint, als hätten diese Apokalypsen gerade Konjunktur. Angst sei auch ein beliebtes Herrschaftsmittel, denn es mache Menschen gehorsam und erpressbar. Und schließlich verschließe sie die Zugänge zu anderen Menschen. Doch so wie die Molluske nicht ohne Wasser leben kann, so kann auch der Mensch nicht ohne Menschen leben. Die Molluske vermag es 5 Stunden ohne Wasser schaffen, der Mensch vielleicht mehrere Monate ohne andere Menschen. Ob dies jetzt erstrebenswert ist, lasse ich hier mal offen. Denn was hier fehlt, ist Berührung.

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6. Oktober 2024

Die tiefe Hocke

Der Tag war angebrochen. Wochenende! Frei! Entdeckungsreise durch Seattle. Doch vorher brauchte ich einen Bus, um von Kirkland nach Capitol Hill zu kommen. Ich musste warten und spielte ein wenig mit der tiefen Hocke. Plötzlich saß ich in dieser Position an der Bushaltestelle in Freemont, Seattle. Mit den Fersen am Boden! Entspannend! Feldenkrais von Montag bis Freitag jeweils für ca. 6 Stunden, das für 3 Wochen. Leichtigkeit stellte sich ein. Die tiefe Hocke war möglich, wenn auch nicht in Übermaßen elegant. Doch daran lässt sich feilen. Wenn du schon mal in anderen Ländern warst, speziell Südamerika, Afrika und Asien, so wirst du eventuell feststellen, das sich in diesen Ländern eine Menge Leute finden lassen, welche in der tiefen Hocke verschiedenste Dinge verrichten. Bei uns in Deutschland lassen sich auch Leute finden, welche die Fähigkeit nicht verloren haben, in der tiefen Hocke zu sitzen. Ich lernte eine Menge dieser Leute in meiner Feldenkrais Ausbildung kennen. Für viele mag es nur eine Ruheposition sein, für andere ist es die Position beim Essen, Lesen, Arbeiten, Spielen etc.

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2. Oktober 2024

Fraktales Feldenkrais

Ok, du liegst am Boden, auf deiner Feldenkrais Matte und machst eine Feldenkrais Lektion. Vielleicht machst du auch nur einen Teil dieser Lektion. Vollkommen egal. Du stellst dir die Frage, wie bekomme ich das jetzt in den Alltag integriert. Die Frage zielt nicht darauf ab, wann du Zeit hast, die Lektion zu machen, morgens, abends, etc., sondern, sie zielt darauf ab, wann zeigt sich etwas im Alltag, wann zeigen sich die Dinge, die du da in dieser Lektion gemacht hast. Gute Frage, oder? Mir wird diese Frage immer wieder gestellt. Ich zähle mittlerweile nicht mehr mit, sondern antworte, bzw. versuche zu antworten. Hier eine mögliche Antwort. Mit Hier meine ich diesen Artikel.

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28. September 2024

Von der Biologie über die Kultur hin zur Exploration

Neulich war ich Spazieren. Na ja, es ist schon eine Weile her. Ich gehe regelmäßig raus in den Wald und dann passieren tolle Dinge. Ich sitze z.B. auf einer Bank, welche da so steht. Unter anderem diese Bank, die du auf dem Bild (wo das Foto entstand, kannst du am Ende nachlesen) siehst. Und dann denke ich über dies und das nach. Dies könnte der freie Wille sein. Das könnte Feldenkrais sein. Es ist spannend. Über den freien Willen wird heutzutage viel Wind gemacht. Da gäbe es die eine Seite, welche behauptet, wir wären alle frei. Die andere Seite behauptet, wir wären determiniert, also alles wäre biologisch vorherbestimmt. Dann gebe es noch die goldene Mitte, nämlich die, welche sich zwischen den Polen aufhalten. Wo stehst du?

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24. Juli 2024

Beckenuhr

Beckengesundheit ist wichtig. Nicht nur zur Vorbeugung von Blasenproblemen und Fortpflanzungsstörungen, sondern auch zur besseren Verteilung der Kraft auf die jeweiligen Muskelgruppen. Vielleicht sollte ich statt Beckengesundheit Beckenorganisation sagen. Die Organisation des Beckens bedeutet in anderen Worten, die leichte Position des Beckens im Raum. Leicht ist die Position dann, wenn die notwendigen Muskeln ihre Aufgabe adäquat machen. Somit kommt es nicht zu Überbelastungen. Wie komme ich aber dorthin, also in die Position, wo die Muskeln ihre Aufgabe adäquat machen? Meine Kurzantwort darauf: Feldenkrais.

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15. Mai 2024

Bodyscan gegen Stress und Schmerz

Schon mal einen Bodyscan gemacht? Was ist denn das? Der Bodyscan ist eine Achtsamkeitsübung aus dem MBSR (MBSR = mindful based stress reduction) von Jon Kabat-Zinn. Die Achtsamkeit besteht in dieser Übung gegenüber dem eigenen Körper. Den Körper scannend, bewegst du deine Aufmerksamkeit von Körperregion zu Körperregion. Für den Fall, dass du etwas spezielles wahrnimmst, versuche das Ganze nicht zu bewerten. Im Buddhismus sprechen wir von einer Beobachterhaltung, d.h. achtsam im Hier und Jetzt wahrnehmen ohne festzuhalten. Festzuhalten, an was denn? Na ja, da wäre der Schmerz, die Spannung, das Unwohlsein, etc. Ich gebe Dir mal sechs Gründe für den Bodyscan, welche aufeinander aufbauen.

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2. Mai 2024

Unser geliebtes Mobiltelefon

„Die größten Schmerzen sind die, die mit den eigenen Waffen zugefügt wurden.“ Janine Weger

Die Tätigkeiten, welche wir immer wieder tun, also unsere Gewohnheiten, können langfristig zu Verspannungen und sogar Schmerzen führen. Das Beitragsbild oben veranschaulicht, wovon dieser Artikel handelt, unsere Nackenschmerzen. November 2014 führte Dr. Kenneth K. Hansraj von der New York Spine Surgery & Rehabilitation Medicine eine Studie zu den Auswirkungen von Haltungspositionen auf die Halswirbelsäule durch.

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1. Mai 2024

Feldenkrais und Sitzen

Wie geht es Dir wenn du sitzt? Wie fühlst du dich dabei? Ist es anstrengend für dich oder leicht? Für viele Menschen ist Sitzen heute eine Arbeitshaltung, vor einigen Jahrzehnten war Sitzen noch eine Position, welche zum Entspannen eingenommen wurde. Bei mir wirft dies eine Erinnerung an meine Großeltern auf, welche auf dem Acker arbeiteten. Abends als sie zur Ruhe kamen, saßen sie beim Essen auf schlichten Holzstühlen zusammen. Auch danach saßen sie weiter auf diesen Stühlen und nicht auf der Couch wie heute. Was könnte das für Auswirkungen gehabt haben? Auf schlichten Holzstühlen können wir auch heute noch sitzen, doch wie tun wir dies?

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1. Mai 2024

Entspannte Aufrichtung

Ich erinnere mich an die Zeit in Seattle mit Angel Di Benedetto und Richard Corbeil. Wir waren alle zusammen in der St. Edwards School, um von früh bis abends Feldenkrais zu lernen. Am Abend saß ich oft in der Universität Bastyr und ließ das Gesagte Revue passieren. Manchmal nahm ich einen Spaziergang durch den wunderschönen St. Edwards Park. Manche Abende schrieb ich meine Gedanken auf, in eine Art Tagebuch.

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30. April 2024

Feldenkrais und Haltung – Wie alles begann

Heute möchte ich Dir eine kurze Anekdote meines Lebens erzähle. Es hat ein mit Himmel  und Hölle zu tun. Und, es basiert auf einer wahren Begebenheit, ..., meinen eigenem Leben. Hattest du schon mal so starke Schmerzen, dass diese dich daran hinderten, auf die Toilette zu gehen? Warst du schon einmal wie eingefroren, so dass du dich keinen Millimeter mehr bewegen konntest? Weder die Bewegungen funktionierten, noch das Denken, alleine die Haltung war schon ein wahre Herausforderung. Es war nur noch ein Wunsch vorhanden. Die Spritze in den Po, um diese Qualen loszuwerden. Wenn du solche Schmerzen kennst, sprechen wir schon mal die gleiche Sprache.

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