Heute möchte ich Dir eine kurze Anekdote meines Lebens erzähle. Es hat ein mit Himmel  und Hölle zu tun. Und, es basiert auf einer wahren Begebenheit, ..., meinen eigenem Leben. Hattest du schon mal so starke Schmerzen, dass diese dich daran hinderten, auf die Toilette zu gehen? Warst du schon einmal wie eingefroren, so dass du dich keinen Millimeter mehr bewegen konntest? Weder die Bewegungen funktionierten, noch das Denken, alleine die Haltung war schon ein wahre Herausforderung. Es war nur noch ein Wunsch vorhanden. Die Spritze in den Po, um diese Qualen loszuwerden. Wenn du solche Schmerzen kennst, sprechen wir schon mal die gleiche Sprache.

Kennst du außerdem das Gefühl von Leichtigkeit, wie als würde man über den Boden fliegen? Nein? Ich sage Dir, es ist wundervoll. Wie ein Vogel, schwerelos, gleitend, durch die Luft. Es ist nicht nur die Leichtigkeit eines Vogels, es ist mehr als das. Es ist Freiheit im Kopf. Der Blick, er weitet sich. Der Körper fühlt sich nicht nur unglaublich leicht an, die Bewegungen ähneln einem Tanz auf Mutter Erde, auch der Kopf fühlt sich leicht an, fühlt sich frei an. Der Atem ist ruhig und tief. Du spürst den Boden unter deinen Füßen, jedoch ganz anders. Kannst du dir vorstellen, diese beiden Wahrnehmungen, diese beiden Gefühle, diese beiden Zustände in einer Abfolge zu erleben, nacheinander? Ich kann mir das nicht nur vorstellen, ich erlebte das.

Von der Hölle in den Himmel

Vor nicht allzu langer Zeit, ich war 27, kämpfte ich mit erdrückenden Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Endstation Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule. Von der Feldenkrais Methode hörte ich schon ca. 2 Jahre vorher. In Texas besuchte ich dann meine erste Einzelstunde in Funktionaler Integration. Es war wie Magie! Ich dachte zuerst, was der Feldenkrais Practitioner Pat Siebert da macht. Er bewegte mich kaum, seine Griffe waren leicht, die Bewegungen minimal. Ich versuchte bei vollem Bewusstsein zu bleiben, um zu sehen und zu spüren, was mit mir passiert. Ich lag auf dem Rücken auf einem Feldenkraistisch. Meine Beine waren aufgestellt. Er arbeitete abwechselnd mit meinem Schultergürtel und mit meinem Becken. Einmal zog er den einen Arm Richtung Decke hoch und rollte dabei den Kopf, dann den anderen Arm. Dies ging für eine ganze Weile. Am Ende der Stunde lag ich auf dem Tisch und fühlte mich irgendwie anders. Ich konnte es damals nicht wirklich in Worte fassen. Es war einfach nur ein sehr schönes Gefühl. Als ich dann aber aufstand und durch das Zimmer lief und danach das Haus verließ, war ich komplett erstaunt, was mit mir geschehen war. Ich fühlte mich leicht, wie ein Vogel, welcher über die Erde gleitet. Ich weinte vor Freude.

Dieses Gefühl war so einzigartig, dass ich es wieder fühlen wollte. Ich machte mich also an die Arbeit, und machte die gleichen Bewegungen am Boden nach, wie ich sie auf dem Tisch erfuhr. Ich machte diese Bewegungen immer wieder, besonders dann, als die Schmerzen stärker waren. Es wirkte wahre Wunder. Meine Haltung veränderte sich, meine Bewegungen veränderten sich, meine Haltung gegenüber dem Leben veränderte sich. Diese Bewegungen übersetzte ich dann in eine komplette ATM, eine Gruppenlektion. Anbei ist nun eine Lektion von 2016.

Alles was du dafür brauchst ist Platz am Boden, wenn möglich auf einer Unterlage, z.B. einer Decke. Es wäre hilfreich sich für die Zeit auf die Lektion zu konzentrieren, also wenig andere akustische Ablenkung zu haben. Du kannst die Lektion natürlich jederzeit unterbrechen und ein anderes Mal weitermachen.

Probiere es gerne aus, liebe es, verwerfe es, oder entwickle es weiter 🙂