1. Mai 2025

Stille – Rückkehr zu uns selbst

In einer Welt, die sich unaufhörlich dreht, in der Geschwindigkeit und ständige Erreichbarkeit zur Norm geworden sind, ist Stille zu einem seltenen, beinahe exotischen Gut geworden. Sie ist nicht mehr selbstverständlich – weder im Außen noch im Innen. Dabei ist sie kein Mangel, kein Vakuum, sondern eine Quelle. Eine Einladung, uns selbst zu begegnen, aus der Reizüberflutung auszusteigen und zurückzukehren zu dem, was uns wirklich nährt. Stille ist kein Nichts. Stille ist ein Möglichkeitsraum. Und wer sich traut, ihr zu lauschen, wird schnell merken, sie spricht leise, aber klar.

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30. April 2025

Sehen und gesehen werden – Was würde Carlo Strenger dazu sagen?

In einer Welt, die zunehmend von sozialen Medien und globaler Vernetzung geprägt ist, erleben immer mehr Menschen eine tiefe Angst vor der eigenen Bedeutungslosigkeit. Dieses Gefühl, nicht gesehen zu werden und keine Anerkennung zu erfahren, ist eine der zentralen Herausforderungen, mit denen viele Individuen konfrontiert sind, insbesondere im Kontext der sozialen Erwartungen, die uns durch das moderne Leben auferlegt werden. Wie würde Carlo Strenger, der renommierte Psychologe, auf die Aussage reagieren, dass jemand sich von anderen nicht wahrgenommen oder anerkannt fühlt? Jetzt können wir ihn leider nicht mehr fragen, aber eventuell versuchen abzuleiten, wie seine Schriftstücke auf diese Aussage antworten würden.

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12. April 2025

Sehen und gesehen werden – Das uralte Bedürfnis nach Anerkennung

Ist sie nicht tief verankert, die Sehnsucht nach Wahrnehmung? Schon in frühester Kindheit ist das Bedürfnis, „gesehen“ zu werden, ein zentrales Element der menschlichen Erfahrung. Es geht dabei nicht nur um die physische Wahrnehmung, sondern vor allem um das Gefühl, in der eigenen Einzigartigkeit erkannt und wertgeschätzt zu sein. Dieses uralte Bedürfnis zieht sich durch alle Lebensphasen und ist eine wesentliche Grundlage für ein stabiles Selbstwertgefühl und tiefe zwischenmenschliche Verbindungen.

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19. März 2025

Einsamkeit muss nicht sein

In meinem Blogbeitrag Stille und Einsamkeit betone ich die Bedeutung innerer Ruhe in unserer leistungsorientierten Gesellschaft. Ich beziehe mich auf Erling Kagge, der vorschlägt, Stille im Alltag zu finden, etwa zu Hause in der Badewanne. Ich ermutige dich dazu, dich bewusst mit der eigenen Einsamkeit auseinanderzusetzen, um authentisch zu leben und nicht nur zu funktionieren. Ich verweise immer gerne auf Blaise Pascal, der feststellte, dass menschliches Unglück daraus resultiert, nicht in Ruhe allein sein zu können. Ich fordere dich auf, dich selbst zu reflektieren und innere Freiheit zu erlangen, indem du Verantwortung für dein eigenes Denken und Fühlen übernimmst. Ich warne dich aber auch vor Ablenkungen und Fluchtmechanismen, die uns davon abhalten, uns selbst zu begegnen, und sehe in der bewussten Auseinandersetzung mit der eigenen Einsamkeit einen Weg zu einem erfüllten Leben.

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5. März 2025

Aufstehen und dann?

Aufstehen und dann? Ja, genau dann! Was passiert dann? Da ist einer, ein Mensch, der Wecker klingelt. Der Wecker klingelt immerzu, Tag aus, Tag ein, und der Mensch steht auf. Nun steht er. Allerdings nicht im Leben. Er steht lediglich und macht und macht und macht, immerzu, immer gleich, bis es einen Knall gibt. Ein Gefühl macht sich breit. Ein Gefühl der Einsamkeit. Ein Gefühl der existenziellen Leere. Nun ist es passiert. Final. Die Kompensationen funktionieren nicht mehr. Die Masken sind gefallen. Die Schablonen, mit denen man die Welt betrachtet, sind lediglich Ballast. Nichts funktioniert mehr. Und das ist auch gut so, denn Menschen funktionieren nicht. Das haben sie noch nie getan. Maschinen funktionieren – und das hoffentlich ziemlich gut, abhängig auch vom Menschen, der sie geschaffen hat.

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11. Oktober 2024

Nicht Flucht, sondern Einsamkeit annehmen

Wir können vor ganz vielen Dingen fliehen, vor dem Regen, vor einer Spinne, vor einem Angriff, vor einer einsamen Insel, vor uns selbst. Stop! Das letzte hörte sich nicht wirklich so gut an. Können wir wirklich vor uns fliehen? Wie würde das aussehen, außer das wir in eine extreme Geschäftigkeit verfallen. Blaise Pascal sagte dazu folgendes:

“Alles Unglück der Menschen kommt davon her, daß sie nicht verstehn, sich ruhig in einer Stube zu halten.” (Kagge, 2018, S. 44)

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4. Mai 2024

Mögen und Vermögen

Nur der Mensch, welcher möge, und auch vermöge, möge sein Leben in voller Fahrt auf Kurs halten. Es besteht hier eine Kooperation zwischen Motivation und Volition, also dem Antrieb etwas tun zu wollen und der Fähigkeit diesen Antrieb in die Tat umzusetzen.

“Das schauerlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr.” Epikur

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8. April 2024

Stille und Einsamkeit

“Die Bedingungen für Stille zu schaffen, ist ein nobles Unterfangen, aber es ist umständlich, wenn man das Auto nehmen muss, um an einen Ort zu gelangen, an dem man sich ausruhen, Yoga praktizieren oder wandern kann. Oder ein Flugzeug besteigen, um in einem Retreat abzuschalten. Die besten Dinge im Leben sind manchmal umsonst. Die Stille, die mir vorschwebt, findest du dort, wo du bist und wenn du es willst, in deinem Kopf. …, man kann Stille auch zu Hause in der Badewanne erleben.” (Kagge, 2018)

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