Stelle dir mal vor, wie kraftvoll deine inneren Bilder wirken können. Jedes Bild, das deine Vorstellungskraft ausfüllt, strebt danach, Wirklichkeit zu werden. In diesem Prozess sind es nicht Willensanstrengung oder bloßer Wunsch, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden, sondern der tief verankerte Glaube an das Bild selbst. Tatsächlich kann jede Anstrengung, mit der wir ein Bild erzwingen wollen, oft das Gegenteil bewirken.

Das Unterbewusstsein ist mit dabei

Die Sprache des Unterbewusstseins und der Seele sind die Bilder. Um einen erwünschten Zustand zu erreichen, ist es entscheidend, sich ein lebendiges, detailliertes Bild vorzustellen – eines, das in natürlichen Farben und einer realistischen Umgebung existiert. Dieses Bild sollte so präzise wie möglich sein, fast wie ein lebendiger Film, der sich in Ihrem Geist abspielt. Je klarer das Bild, desto leichter kann die Energie fließen, um es zu verwirklichen. Gehen wir da mal rein.

Exploration: hinein in den Tag

Stelle dir vor, ein neuer Tag beginnt, du verlässt sogleich das Haus. Wie tust du das? Wie läufst du? Läufst du schnell, langsam, mit großen oder kleinen Schritten, schwingen deine Arme oder hältst du sie fest am Körper? Bewegt sich dein Schultergürtel gegengleich zu deinen Hüften, oder nicht? Wo ist dein Blick, was siehst du und vor allem, wie siehst du es? Sind da Bäume, Büsche, Tiere? Wie nimmst du diese Dinge wahr? Erfreust du dich? Ist es hell oder dunkel, und mal ganz egal ob hell oder dunkel, gehst du mit Leichtigkeit und einem Lächeln im Gesicht hinaus in die Welt? Was möchtest du ausstrahlen? Auch wenn dies vielleicht noch nicht der Fall ist, was möchtest du? Stelle es dir vor?

Bilder können sehr mächtig sein

Das war mal ein kleiner Einblick. Die Macht dieser inneren Bilder reicht weit über die bloße Vorstellungskraft hinaus. Sie sind das Fundament für den größten Teil unseres Lebens. Wenn wir nicht aktiv und bewusst ein bestimmtes Bild in unser Bewusstsein rufen, greift unser Unterbewusstsein auf eine Art innere Galerie zurück, die unsere vergangenen Erfahrungen, Glaubensmuster und latenten Bilder enthält. Diese Bilder gestalten dann unser Denken, Fühlen und Handeln.

Feldenkrais, auch eine Bilder Methode

Die Feldenkrais-Methode kann dir helfen, diese inneren Bilder zu erkennen, zu verfeinern und gezielt zu nutzen. Durch sanfte Bewegungen und bewusste Wahrnehmung wirst du dazu angeleitet, neue, individuell passende Optionen für Bewegung, Denken und Fühlen zu entdecken. Indem du lernst, deine inneren Bilder bewusster wahrzunehmen und zu formen, kannst du auch deine persönliche Entwicklung nachhaltig beeinflussen. Die Methode basiert auf Prinzipien der Dynamischen Systemtheorie: Selbstorganisierte Verhaltensmuster entstehen durch das Zusammenspiel von Unterbewusstsein, Wahrnehmung und Aktion. Dabei werden flexible und anpassungsfähige Verhaltensweisen gefördert, die dich in deinem Alltag unterstützen.

Veränderung durch Vorstellung

Führe dir mal vor Augen: Jedes klare Bild in Ihrem Geist ist eine Art Einladung für die Zukunft. Die Feldenkrais-Methode hilft dir, diese Einladung bewusst zu gestalten, indem sie dich lehrt, wie du den erwünschten Endzustand vorwegnehmen kannst – nicht nur als mentale Vorstellung, sondern auch als Gefühl und Verhaltensweise. Wie würdest du dich bewegen, denken und handeln, wenn dieser Zustand bereits Wirklichkeit wäre? Diese Vorstellungskraft ist der Schlüssel zur Veränderung.

Ein zentraler Aspekt dieser Arbeit ist laut Gerald Hüther (2011) die Erkenntnis, dass innere Bilder nicht nur aktiv dein Leben bestimmen, sondern oft auch unbewusst wirken. Es gibt Bilder, die momentan deine Realität formen, latente Bilder, die in deinem Unterbewusstsein verborgen sind, und Bilder, die erst noch entstehen müssen, um deine Entwicklung zu fördern. Mit der Feldenkrais-Methode kannst du diese Vielfalt bewusst erforschen und aktivieren.

Wenn du magst, lasse dich mal auf die Reise in deine innere Bilderwelt ein. Du wirst nicht nur lernen, wie du bewusst mit deinen Vorstellungen umgehen kannst, sondern auch, wie du deine Energie gezielt auf die Verwirklichung deiner Ziele lenken kannst.

Oder mache es wie die Kinder, schaue wirklich mal zum Fenster raus und denke dir dabei, wie möchte ich jetzt das Haus verlassen, wie möchte ich da draußen wirken?

Literatur: 

  • Hüther, Gerald (2011). Die Macht der inneren Bilder. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht

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