Jedes Jahr setzen sich Millionen Menschen Ziele für das neue Jahr: endlich mit dem Rauchen aufhören, abnehmen, eine neue Sprache lernen, weniger arbeiten oder mehr Sport treiben. Die ersten Tage verlaufen vielversprechend, doch plötzlich schleichen sich alte Muster ein, und die guten Vorsätze geraten ins Wanken. Der innere Schweinehund triumphiert erneut. Das Fitnessstudio-Abo wurde zwar abgeschlossen, doch die Besuche bleiben aus. Die Zigaretten, die eigentlich aus dem Sichtfeld verschwinden sollten, liegen immer noch griffbereit auf dem Tisch. Dann wurde ein Beschluss gefasst, ein Plan gemacht. Dieser Plan wurde auch umgesetzt. WOW!!!

Aber wie schafft man es, nicht nur Ziele zu setzen, sondern sie auch erfolgreich abzuschließen? Genau darum soll es hier gehen – um die Phase, in der Handlungen abgeschlossen werden und wie wir daraus für die Zukunft lernen können.

Phase 4: Abschluss der Handlung

Die letzte Phase einer Handlung ist entscheidend. Sie beeinflusst nicht nur, wie wir uns selbst wahrnehmen, sondern auch, wie motiviert wir zukünftig sind. Nach dem Erreichen eines Ziels stehen wir vor einer wichtigen Frage: Wie gehen wir mit diesem Erfolg um? Welche Konsequenzen ziehen wir für kommende Projekte und wie wirkt sich dieser Abschluss auf unsere Fähigkeit zur Selbstmotivierung aus?

In jedem von uns existiert eine reflektierende Instanz – vergleichbar mit einem Reiter, der auf einem Pferd sitzt, und einem Spaziergänger. Der Spaziergänger symbolisiert uns selbst im Alltag, während der Reiter unsere Fähigkeit repräsentiert, unser eigenes Verhalten zu beobachten, zu bewerten und zu steuern. Diese Selbstreflexion unterscheidet uns von anderen Lebewesen und erlaubt es uns, unser Handeln bewusst zu lenken.

Selbstkontrolle vs. Selbstregulation

Die Psychologie unterscheidet zwischen „Ich als Subjekt“ und „Ich als Objekt“. Das Subjekt beobachtet das Objekt – also uns selbst – und reflektiert unser Handeln. Dabei spielt Willenskraft eine zentrale Rolle: Wir müssen nicht nur Ziele verfolgen, die uns wichtig sind, sondern auch Ablenkungen ausblenden, die uns daran hindern.

Hierbei ist es wichtig, zwischen Selbstkontrolle und Selbstregulation zu unterscheiden. Selbstkontrolle bedeutet, etwas gegen unsere eigenen Werte und Bedürfnisse durchzusetzen. Das ist auf Dauer erschöpfend und kann uns von unserem inneren Kern entfremden. Selbstregulation hingegen beschreibt das Streben nach Zielen, die mit unseren eigenen Werten im Einklang stehen. Sie ist anstrengend, aber gesund und nachhaltig.

Wie stärken wir also unser Selbst und unsere Persönlichkeit, ohne uns selbst zu sabotieren?

Regel 20: Das eigene Selbst und die Persönlichkeit stärken

Erfolg ist nicht allein das Ergebnis eines Wunsches, sondern entsteht durch zielgerichtetes Handeln und konsequente Schritte in Richtung Ziel. Jeder erreichte Meilenstein fördert ein positives Selbstbild, das unabhängig von der Meinung anderer ist, Schwierigkeiten bewältigt und die Balance zwischen Planung und Intuition wahrt.

Ein erfülltes Leben erfordert Selbstakzeptanz. Nur wenn wir den aktuellen Zustand annehmen, können wir ihn verändern. Diese Akzeptanz ist die Grundlage für nachhaltige Veränderung.

Schmerz und Leiden unterscheiden

Um Disziplin zu entwickeln, müssen wir lernen, Schmerz und Leiden zu unterscheiden. Schmerz bezieht sich auf körperliche Symptome – beispielsweise Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen – und kann gezielt behandelt werden. Leiden hingegen entsteht durch unerfüllte Wünsche, unvollendete Entwicklung oder unglückliche Beziehungen. Es erfordert einen tieferen Blick, um diese Zustände zu verstehen und anzugehen. Dabei helfen klare Reflexion, das Anstreben eines ausgewogenen Lebenswegs und die bewusste Auseinandersetzung mit unseren inneren Konflikten.

Die Komfortzone verlassen

Um persönlich zu wachsen, sollten wir regelmäßig unsere Komfortzone verlassen. Kleine Herausforderungen wie kalte Duschen, ungewohnte Wege oder der Verzicht auf Gewohnheiten können uns stärken und unsere Resilienz fördern. Zu viel Routine und der ständige Weg des geringsten Widerstands wirken langfristig demotivierend und hinderlich.

Verantwortung übernehmen

Ein Schlüssel zur Selbststärkung ist die Übernahme von Verantwortung. Indem wir Verantwortung für unsere Gefühle und Entscheidungen übernehmen, stärken wir unser Extensionsgedächtnis – unseren Erfahrungsschatz. Dies ermöglicht es uns, aus der Vergangenheit zu lernen und künftige Herausforderungen besser zu meistern.

Phase 4 auf den Punkt gebracht

  • Regel 20: Verlasse regelmäßig die Komfortzone.
  • Lerne, differenziert mit Schmerz und Leiden umzugehen.
  • Übernehme Verantwortung für deine Gefühle und dein Leben.

Abschließende Worte

WOW! Du hast es bis hierhin geschafft. Das zeigt, dass du bereits eine große Portion Motivation und Durchhaltevermögen mitbringst. Jetzt liegt es an dir, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Jeder Mensch ist für sein eigenes Leben verantwortlich und gestaltet es durch seine Entscheidungen und Handlungen. Herausforderungen sind unvermeidlich, aber sie bieten auch die Chance, zu wachsen und glücklicher zu werden.

Wenn du dich tiefer mit diesem Thema beschäftigen möchtest, empfehle ich dir die Werke von Julius Kuhl, Heinz und Jutta Heckhausen sowie Jens-Uwe Martens. Diese Autoren bieten wertvolle Einblicke und praktische Tipps für die persönliche Weiterentwicklung.

Nun wünsche ich dir alles Gute auf deinem Weg! Halte an deinen Zielen fest, verlasse hin und wieder deine Komfortzone und genieße den Prozess. Du schaffst das! 😊

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