Selbstmotivierung ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, um persönliche und berufliche Ziele erfolgreich zu erreichen. Gerade in Zeiten, in denen die Umsetzung von Vorsätzen und langfristigen Plänen durch innere und äußere Einflüsse erschwert wird, ist es essenziell, sich der Dynamiken bewusst zu sein, die unser Verhalten und unsere Entscheidungen prägen. Die dritte Phase der Zielverfolgung, die den Fokus auf äußere Einflüsse legt, bietet wertvolle Erkenntnisse darüber, wie unser Umfeld, Vorbilder und Medienkonsum unsere Motivation und Zielerreichung beeinflussen können. Im Folgenden werden drei zentrale Regeln dieser Phase diskutiert, um praktische Hinweise zu geben, wie wir die äußeren Umstände zu unserem Vorteil nutzen können.

Regel 17 – Den Einfluss der Gruppe beachten

Mit etwa 22 Jahren stieß ich in einem Aphorismenband auf eine Aussage, die sich tief in meinem Gedächtnis verankert hat. Sie lautete sinngemäß:

“Es bedürfte göttlichen Muts und göttlicher Stärke, mit sich und seiner Umwelt in völliger Wahrhaftigkeit zu leben.”

Ein solch ehrgeiziges Ziel mag utopisch wirken, doch es birgt einen erdverbundenen Kern. Authentizität hat Grenzen, besonders wenn Diplomatie gefragt ist. Dennoch bleibt die zentrale Frage: Wo ziehen wir die Linie? Kein Mensch lebt isoliert, sondern eingebettet in ein soziales und kulturelles Gefüge. Dieses Umfeld kann entweder unterstützend oder hinderlich für unsere Ziele sein.

Wenn beispielsweise jemand mit dem Rauchen oder Drogenkonsum aufhören möchte, aber ständig von Gleichgesinnten umgeben ist, die diese Gewohnheiten pflegen, werden die Bemühungen untergraben. Der Einfluss der Gruppe spielt hier eine entscheidende Rolle. Es ist ratsam, sich bewusst ein Umfeld zu suchen, das die eigenen Ziele fördert. In größeren Städten gibt es Selbsthilfegruppen für viele Anliegen, von Anonymen Alkoholikern bis hin zu spezialisierten Online-Communities. Wenn das Umfeld hinderlich ist, stellt sich die Frage, wie ernst man sein Ziel nimmt und was man bereit ist, dafür zu tun.

Regel 18 – Vorbilder und passende Bezugspersonen suchen

Der Philosoph Seneca bemerkte treffend, dass Menschen den Augen mehr vertrauen als den Ohren. Mit anderen Worten: Vorbilder haben oft eine größere Wirkung als abstrakte Lehren. Deshalb ist es sinnvoll, Vorbilder zu wählen, die Eigenschaften verkörpern, die wir selbst entwickeln möchten. Diese Identifikation wird durch Spiegelneuronen verstärkt, die es uns erleichtern, Verhaltensweisen nachzuahmen.

Das Prestige eines Vorbilds kann zusätzlich motivieren. Sich an große Persönlichkeiten wie Thomas Mann oder Samuel Beckett zu orientieren, mag inspirierend sein, auch wenn die Annäherung an deren Leistungen schwierig erscheint. Wichtig ist nicht die Perfektion, sondern die Stärkung der eigenen Motivation durch die Vorstellung, dass das Ziel erreichbar ist.

Vorbilder können auch in der näheren Umgebung zu finden sein. Ein ambitionierter Kletterer kann in seinem lokalen Kletterstudio ein geeignetes Vorbild finden. Ein angehender Philosoph kann in universellen Begegnungen oder lokalen philosophischen Gruppen Inspiration suchen. Der erste Schritt, ein Ziel zu verfolgen, beginnt oft mit der Orientierung an einem Vorbild. Entwicklung entsteht, wenn wir uns intensiv mit anderen Menschen auseinandersetzen und deren Fähigkeiten in uns selbst kultivieren.

Regel 19 – Konsum von Massenmedien beachten

Medien sind überflutet von Negativschlagzeilen, die unsere Motivation beeinträchtigen können. Einige Menschen reagieren darauf mit vollständiger Abstinenz von Medien. Doch das ist selten eine ideale Lösung. Erfolgreicher ist eine differenzierte Betrachtung: Sich bewusst den Medien auszusetzen, den Inhalt kritisch zu hinterfragen und die eigenen Emotionen zu regulieren, ist ein Zeichen gelungener Selbstregulation.

Medieninhalte wirken je nach Persönlichkeit unterschiedlich. Gewaltbereite Menschen können von Gewaltmedien negativ beeinflusst werden, während friedvolle Personen solche Inhalte meiden. Umgekehrt können gezielt ausgewählte Medien eine positive Wirkung haben, etwa Bildungssendungen oder Erfahrungsberichte, die zur Erreichung eines Ziels beitragen. Entscheidend ist, wie wir Medien nutzen und in unseren Alltag integrieren.

Zusammenfassung der Phase 3 - äußere Einflüsse

  • Regel 17: Achten Sie auf den Einfluss der Gruppe. Meiden Sie Gruppen, die Ihren Zielen entgegenstehen, und suchen Sie aktiv nach unterstützenden Gemeinschaften.
  • Regel 18: Wählen Sie Vorbilder, die zu Ihrer Zieldefinition passen, und lassen Sie sich von deren Beispiel inspirieren.
  • Regel 19: Konsumieren Sie Medien selektiv und bewusst, um deren Einfluss positiv zu gestalten.

Schluss

Der Weg zur Selbstmotivierung und zur Umsetzung von Vorsätzen ist kein geradliniger Prozess, sondern erfordert eine kontinuierliche Reflexion und Anpassung. Die äußeren Einflüsse, sei es das soziale Umfeld, Vorbilder oder die Medien, sind entscheidende Faktoren, die unser Vorankommen maßgeblich prägen. Wer diese Einflüsse aktiv gestaltet und gezielt nutzt, legt die Grundlage für nachhaltige Veränderungen und persönliches Wachstum. Ziele zu erreichen ist nicht nur eine Frage des Wollens, sondern auch des Wissens um die Faktoren, die uns dabei unterstützen oder hindern. Mit den richtigen Strategien kann jeder seine Vorsätze in die Tat umsetzen und langfristig erfolgreich sein.

Ein Schritt wäre nun noch offen. Der letzte Schritt sozusagen. Die letzte Phase. Darüber soll es im letzten Artikel gehen.

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