Der letzte Artikel beleuchtete die erste Phase des Rubikon-Modells: das Abwägen. Dabei geht es um die Klärung von Zielen und die Steigerung der Motivation durch folgende Schritte:

  1. Ziele attraktiv gestalten: Berücksichtige den größeren Kontext und unterteile komplexe Ziele in erreichbare Schritte. Attraktive Ziele basieren auf Belohnung, Erfolgswahrscheinlichkeit und persönlicher Relevanz.
  2. Intrinsische Motivation fördern: Setze auf Freude und Interesse statt auf äußere Anreize. Intrinsische Motivation aktiviert das Extensionsgedächtnis und fördert Kreativität sowie Selbstbestimmung.
  3. Persönliche Ziele setzen: Ziele sollten mit den eigenen Werten und dem Selbstbild übereinstimmen. Klarheit, Realisierbarkeit und Fortschritte sind entscheidend für Erfolg und Wohlbefinden.
  4. Visualisierung nutzen: Starke mentale Bilder, die alle Sinne einbeziehen, steigern die Zielorientierung und motivieren nachhaltig.

Die erste Phase legt den Grundstein für ein erfolgreiches Umsetzen von Vorsätzen. Im nächsten Teil wird die Zielverfolgung näher betrachtet. Hier dreht sich alles um Commitment, also sich festlegen und die damit einhergehende Entscheidung.

Phase 2: Entscheiden

Die zweite Phase des Rubikon-Modells dreht sich um die Zielbindung – also darum, eine klare Entscheidung zu treffen und diese konsequent umzusetzen. Entscheidungen verlangen Motivation, die sowohl emotional als auch rational untermauert sein sollte.

  • Emotionale Entscheidungen können schnell verfliegen, wenn sie nicht durch eine fundierte Überlegung gestützt werden.
  • Rationale Entscheidungen hingegen haben eine langfristige Stabilität, da sie mit Überzeugung und klarem Denken getroffen werden.

Es ist wichtig, die eigenen Gedanken zu hinterfragen: Entspringen sie spontanen Impulsen oder den eigenen Werten? Diese Reflexion schafft Klarheit und hilft, langfristige Ziele zu verfolgen.

Regel 5: Ziele öffentlich machen

Die öffentliche Bekanntgabe eines Ziels erhöht die Verbindlichkeit und stärkt die Motivation. Warum? Weil wir Geschichten, die wir erzählen, zunehmend glauben und sie schließlich leben. Eine positive Stimmung bei der Bekanntgabe verstärkt diesen Effekt. Achte jedoch darauf, dass deine Aussagen authentisch sind und mit deinem Selbstbild übereinstimmen. So bleibt deine Motivation stabil.

Regel 6: Argumente sammeln

Ein starkes Argumentationsfundament erhöht die Motivation. Je mehr wir uns mit den Gründen für ein Ziel auseinandersetzen, desto klarer wird dessen Bedeutung. Dabei spielen zwei Punkte eine Rolle:

  • Selbst erarbeitete Argumente wirken stärker als solche, die von anderen kommen.
  • Innere Dialoge helfen, widersprüchliche Gedanken zu sortieren und Klarheit zu gewinnen.

Nutze deine Freunde als „Advocatus Diaboli“, um Schwachstellen in deinen Argumenten aufzudecken und deine Überzeugung zu festigen.

Regel 7: Vor- und Nachteile abwägen

Das Abwägen von Vor- und Nachteilen ist entscheidend, um die Realisierbarkeit eines Ziels zu bewerten. Dabei geht es nicht nur um die Anzahl der Argumente, sondern vor allem um ihre Gewichtung. Überlege, welche Hindernisse auftreten könnten, und entwickle Strategien, um diese zu bewältigen. So bereitest du dich mental auf Herausforderungen vor und stärkst deine Entschlossenheit.

Regel 8: Reframing – Perspektiven wechseln

Reframing ist ein mächtiges Werkzeug, um Herausforderungen aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Es geht darum, problematische Gedanken in einen positiven Kontext zu setzen, etwa durch Humor oder Optimismus. Regelmäßiges Reframing fördert die Fähigkeit, stressige Situationen leichter zu bewältigen und die Motivation aufrechtzuerhalten.

Phase 2 zusammengefasst

  1. Ziele veröffentlichen: Teile deine Ziele öffentlich, um Verbindlichkeit und Motivation zu erhöhen.
  2. Argumente sammeln: Gründe für dein Ziel systematisch erarbeiten und den inneren Dialog stärken.
  3. Vor- und Nachteile abwägen: Hindernisse realistisch einschätzen und Strategien zur Überwindung entwickeln.
  4. Reframing nutzen: Herausforderungen aus einer neuen Perspektive betrachten, um Stress zu reduzieren und Motivation zu stärken.

Die Phase des Entscheidens legt den Grundstein für die konsequente Zielverfolgung. Im nächsten Artikel werden wir uns mit Phase 3 beschäftigen: der konkreten Umsetzung deiner Vorsätze, denn manchmal entscheiden sich Menschen für etwas, aber setzen diese Entscheidung nicht um, weil die Umsetzung mit Unsicherheiten, Ängsten oder unerwarteten Herausforderungen verbunden ist. Häufig fehlt es an einer klaren Strategie, der nötigen Selbstdisziplin oder an Motivation, die über die anfängliche Euphorie hinaus Bestand hat. Um eine Entscheidung in die Tat umzusetzen, sind daher nicht nur ein starker Wille, sondern auch konkrete Planungen, Zwischenziele und eine kontinuierliche Selbstreflexion erforderlich.

Bereit für die nächste Phase??? Jetzt werden wir die ersten Schritte unternehmen.

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