8. April 2024

Lärm und Möglichkeiten damit umzugehen

Hast du schon mal eine Katze beobachtet, wie sie im Garten, auf einem Wiesenstück, oder im Hinterhof eines Hauses umherschleicht, beobachtend, ganz aufmerksam? Es mögen Geräusche anwesend sein, Wind, das Läuten einer Glocke, Verkehrslärm, der Gesang von Vögeln, doch die Katze bleibt ganz aufmerksam. Du näherst dich ihr an, sie sieht dich nicht, doch plötzlich trittst du auf etwas, was ein Geräusch macht. Die Katze zuckt ganz schnell zusammen, der Blick ist zu dir gerichtet, ihre Muskulatur spannt sich an, sie ist in Hab-Acht-Stellung. Du näherst dich der Katze nicht an, sondern lässt sie in Ruhe und beobachtest sie noch eine kurze Weile. Die Katze bemerkt eventuell, das von dir keine Gefahr ausgeht und macht nun folgendes: ihr ganzer Körper vibriert, sie zittert und schüttelt sich kurz und folgt weiterhin ihrer Tätigkeit, wie auch immer die nun aussehen mag. 

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8. April 2024

Normen, Gewohnheiten und Zähneputzen

Vor längeren stieß ich auf ein interessantes Buch von Patricia S. Churchland (2013), eine kanadische Philosophin. Es brachte mich zum Nachdenken über Gewohnheiten. Sie schreibt in ihrem Buch, dass der Vorteil kultureller Normen darin liegt, Unsicherheiten zu reduzieren. Normen geben an, was jeder zu tun hat. Wir müssen es nicht erst herausfinden. Diese Normen ermöglichen uns eine gewisse Vorhersage zukünftiger Handlungen. Immer neue Situationen, bzw. Handlungen verlangen eine enorme Konzentration, was mit einer enormen Menge an Energieaufwand verbunden ist. Je größer der Grad an lebensrelevanten Neuigkeiten, desto größer die dafür aufgebrachte Energie. Da Gehirne, laut Frau Churchland, Vorhersehbarkeit lieben, lernen diese Gehirne, also wir, soziale Normen und Praktiken.

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7. April 2024

Der vertrauensvolle Gorilla

Selbstvertrauen, eine nicht unerhebliche Sache, wenn nicht sogar eine der wichtigsten Sachen im Leben. Es mag viel über Kontrolle laufen, also über den Kopf, doch der Bauch ist dabei ausgeschaltet, der Körper nicht dabei, leider. Schwieriger wird es noch, wenn einst das Urvertrauen in der frühen Kindheit nicht aufgebaut werden konnte. So tut sich dann der ein oder andere erwachsene Mensch schwer, Vertrauen in das Leben, in andere Menschen, in sich selbst, und in die Zukunft zu finden.

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7. April 2024

Bloßes Zeitvergehen

Die kürzeste, schönste und fremdartigste Erregtheit des Tages? Ich gehe weiter und spreche den Satz leise vor mich hin und merke dabei, daß er mir mehr als andere gefällt. Ich bleibe stehen, hole mein Notizbuch heraus und notiere den Satz. Und während ich ihn niederschreibe, kehrt die den Amselblicken verdankte Erregung zurück, und ich spüre, der Traum des Schreibens ruht auf einer Beleihung dessen, was ich sehe und höre und unablässig verwandle, auf einem offensiven und zugleich heimlichen Pakt mit allem, was sich ringsum ereignet, einem Pakt, der nichts als die Erwartung verlangt, daß wir überall auf Bilder und Eingebungen hoffen dürfen, die unserer Bedürftigkeit antworten und uns für die Dauer der Antwort von dieser Bedürftigkeit befreien.

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